»Was wird sich in Frankfurt in den nächsten Jahrzehnten verändern? Die Stadt wird größer, noch mehr Leute, teure Wohnungen. Ich wünsche mir, dass nicht mehr so viele Leute auf der Straße leben müssen, dass es billige Wohnungen gibt. Einige haben mehr als andere, manche habe gar nichts. Man muss ihnen Arbeit geben. Es ist schwer, Ungerechtigkeit zu verändern.

Wenn ich auf der Bühne stehe, denke ich immer: Hoffentlich werde ich ein großer Star und bin dann sehr glücklich. Da kann ich alles, was mich stört, rauslassen.« (Salim)

»Im Riedberg ist es monoton und ähnelt sich stark. Mittlerweilen werden die Wohnungen immer teuer, die Spaltung zwischen Arm und Reich wird immer stärker. Da wo es teuer ist, können nur noch die wohnen, die sich das leisten können.

Es gibt nicht so viele Altbauten, die werden abgerissen. Stattdessen moderne Hochhäuser. Ich finde alte Gebäude sehr schön. Mag auch moderne Gebäude, wenn sie eine kreative Architektur haben.

Es ist nie so, dass alle gleich viel haben. Aber im Gegensatz zu anderen Ländern ist es in Frankfurt schon ziemlich ausgeglichen. Ich denke gerade an Indien wo es sehr Reiche und Arme gibt.« (Sonja, Emily)


Ich möchte arbeiten, wo ich Menschen helfen kann

»Ich rede auch gerne über die Zukunft. Dann denke ich mir irgendwelche Sachen aus, die passieren könnten. Also oft sind es sehr verrückte Sachen oder dass ich über einen Beruf rede. Manchmal denke ich, wie meine Wohnung sein könnte. Dann sind es so Sachen, die überhaupt nicht sein könnte. Oder auch doch. Dass alles so voller Luxus sein könnte.« (Luzia)

»Die intelligente Jugend hat viel zu tun mit Schule und so. Und die anderen, die nicht so intelligent sind, haben was anderes zu tun.« (Die Schüler:innen der Wichernschule)

»Meine Eltern wollen, dass ich ein besseres Leben lebe als ich jetzt. Aber mir ist es jetzt schon gut genug. Mit Geld ist es leichter, ein besseres Leben zu führen. Ich habe genug Essen, genug Trinken, genug Klamotten.« (Salim)

»Ich möchte da wohnen, wo ich aufgewachsen bin. Da habe ich alle meine Freunde, von denen kann ich mich nicht trennen. Ein Haus mit Garten wäre gut. Arbeiten möchte ich etwas, wo ich Menschen helfen kann, kleinen Kindern, die krank sind. Meine Freunde sagen: Du bist freundlich, du hast das Zeug dazu.« (Kevin)


»Diese Jugend, die uns alle retten wird, gibt es nicht«

»Ich nicht weiß, ob meine Kräfte reichen, um das zu werden, was ich in Zukunft sein will. Ich habe Ansprüche und weiß nicht, ob sie erfüllbar sind. Groß sind sie nicht.« (Leon)

»Weltfrieden gab es noch nie. Und mittlerweile müssen Menschen wegen Krieg überleben. Das Wichtigste ist, dass wir eine Gemeinschaft zu sein. Ich sag immer, die Hoffnung stirbt zuletzt.« (Evrim)

»Diese Jugend, die uns retten wird, gibt es nicht. Es ist die ganze Menschheit, die uns rettet. Du ich und der Mann, der über die Straße läuft.« (Elias)

»Die Jugend von heute ist auf eine ganz andere Art asozial als die Erwachsenen. Man kann ‚Schlampe‘ sagen und alle finden es ganz normal. Aber sie würden niemanden ausschließen und immer ihren Freunden helfen.« (Morsal)

Wir können auch gut nerven

»Unsere Gruppe ist auch peinlich. Wir verwenden Wörter, von denen wir nicht wissen, was sie heißen. Wir können gut nerven. Wir können viel Teamarbeit. Viele Ideen. Wir sind gut in einer Gruppe. Wir halten gut zusammen. Machen auch gerne mal Quatsch und decken uns dann. Uns sind viele Sachen peinlich. Viele Schämen sich noch. Aber wir trauen uns jetzt mehr durch Theater.« (Schülerinnen der Schule am Ried)

»Ich glaube, wir sind eher noch Kinder im Körper eines Jugendlichen. Wir sind aufgedreht und haben viel Spaß hier alle. Ich denke, dass wir alle sehr gut zusammengewachsen sind als Gruppe.« (Elias)

»Es gibt manchmal so Fälle, wo Lehrer uns sagen, dass wir dumm sind. Kindchen, du schaffst deinen Abschluss nicht.« (Gina)

»Bei uns zu Hause wird meine Meinung gar nicht akzeptiert. Lehrer entscheiden und ignorieren unsere Meinung.«  (eine Schülerin der Ernst-Reuter-Schule)

»Voll viele Kinder gehen zu Fridays for Future, weil sie die Mathearbeit nicht schreiben wollen.« (Schüler:innen der Johann-Wichern-Schule)

»Ich war letzten Freitag auf der Demo, als ich diese Menschenmasse gesehen habe, war ich stolz auf meine Mitmenschen. Da habe ich Stolz empfunden und habe mich in der Masse wohl gefühlt. Obwohl ich sonst immer denken, was für eine doofe Generation wir sind. So viele unterschiedliche Leute waren da. Das war ein Gefühl von
Zusammengehörigkeit. Am Ende doch eine kleine Familie.« (Helene, Evrim)



Klimawandel, Heiraten, Geld verdienen. Keine Terroristen. Gute Straßen wie in Deutschland

»Meine Zukunftswünsche: Heiraten, Klimawandel, Geld verdienen. Nein, erstmal Klimawandel beenden, dann Geld verdienen, dann Heiraten. Ich möchte doch nicht abhängig werden!

Mädchen haben mehr Verbote als die Jungs. Das hat damit zu tun, wie Jungs schon als kleine Kinder aufgezogen wurden.« (Roumaissa)

»Meine Mutter will immer, dass ich aus Liebe heirate. Du wirst den Mann heiraten, den du liebst, sagt sie. Es ist egal, woher der kommt, was der glaubt.« (Sudenaz)

»So erträume ich mir meine Zukunft: In Afghanistan. In einem normalen Haus, mit meiner Mutter, Vater, Geschwistern. Keine Terroristen mehr. Gute Straßen wie in Deutschland.« (Shafiq)


Ohne das Internet wüsste ich weniger von der Welt

»Ohne Internet hätte ich ein anderes Leben. Durch das Internet bekomme ich viel mehr mit, von andern Ländern, vom Leben.« (eine Schülerin der Ernst-Reuter-Schule)

»Von der Gesellschaft wird alles, was man tut , kritisiert. Entweder man liebt sich zu sehr oder man hasst sich zu sehr. Als Jugendliche ist man in einer schwierigen Phase, der Charakter verändert sich und dann diese r Druck, dass man normal sein soll. Das leitet zu diesem sich-selbst-nicht-mögen.

Ich habe mal auf Instagram gelesen, immer diese Extreme: Man zieht sich freizügig an und ist eine Schlampe, man bedeckt sich und ist sofort religiös. Oder Körperbau: Man kann nichts dafür, dass man dünner oder dicker gebaut ist.« (Emma und Rosa)

Immer soll man sich integrieren

»Wir wären für mehr öffentliche Räume, wo man unter sich sein kann, chillen. Jetzt müssen wir irgendwo draußen sitzen, es ist kalt und meistens gibt es Stress, weil sich die Gruppen nicht verstehen. Die Jugendclubs sprechen niemanden an. Man muss immer was tun dort: Kochen, Sport, Rudern. Damit man sich integriert. Aber viele von uns sind halt schon ziemlich integriert.

Erwachsene wollen immer alle zusammenbringen. Aber es bringt oft nix. Sie sagen, sie wollen dies und das machen, aber sie machen nichts. Halten ihre Versprechen nicht ein.

Ein Freund sieht ausländisch aus, ein anderer nicht. Der mit dem ausländischen Aussehen wird von der Polizei gewalttätig angegangen, der andere nicht.

Eine Zukunftsvorstellung? Alle Hippies, alle verstehen sich. Man schläft und wohnt da, wo man will, alles ist öffentlich, kein Besitz. Das Besitzdenken ist das Problem.« (Inayat)

»Was mir fehlt, in manchen neuen Stadtteilen, könnte einfach mehr Gemeinschaft sein. Veranstaltungen. Mehr Offenheit und Spontanität. Am Nordend war das so: Da gab es immer so ein riesiges Fest im Sommer, da ist eine riesige Wiese, da gibt es Märkte und Stände und die Leute kommen zusammen, das finde ich wichtig. Jeder kann hinkommen. Es kostet keinen Eintritt.« (Tilmann)



Dann würden alle nur noch chillen

»Wenn nur noch Jugendliche und Kinder da wären, würde man machen, was man will.  Frei entscheiden, ob man zu einer Party geht. Es würde keine Beschwerden mehr geben. Mehr Kriminalität. Es würde kaum was Neues entstehen. Man würde nichts mehr lernen. Dafür mehr Ideen, mehr Zeit zum Chillen. Alle würden immer zur Arbeit kommen, wenn sie wollen. Es gäbe mehr Freizeit. Das Geld würde knapp werden. Häuser würden sehr langsam fertig gebaut werden. Es würden nicht so viele Autos rumfahren. Aber dafür mehr Müll auf den Straßen, weil nicht alle aufräumen.« (Amely und Jara)

»Der Döner: Seine Zukunft sind wenige Stunden«

»Ich weiß nicht, was passieren wird, aber ich interessiere mich nicht sehr dafür. Im Endeffekt ist im Leben das Ziel, etwas zu erreichen, aber wenn das erreicht ist, wo ist dann der Sinn? Man erreicht etwas nur, um danach wieder neu anzufangen. Und deshalb frage ich mich, was ist das Glück in der Zukunft.« (Fabio)

»Das was passieren wird und was wir aus der Zukunft machen: Es ist ja noch nicht
entschieden, deswegen können wir auch entscheiden, was wir daraus machen.« (Emma und Rosa)

»Wenn ich Fast Food wäre, dann wär ich ein Döner. Weil Döner schmeckt, sättigt und sehr viele Leute mögen mich. Ich werde aufgefressen. Seine Zukunft sind ein paar Stunden.« (Salim)