Gerade erst halb zehn, doch die Spätsommersonne hat längst die hohe Fensterfront des Ballettsaals im Schauspielhaus erreicht und sorgt für ordentlich Temperatur. Allerdings findet heute nicht eine der üblichen Schauplatzproben statt, sondern die drei Künstler:innen-Teams aus Frankfurts Norden, Osten und Westen treffen sich zusammen mit Pädagog:innen und Projektleitung mittlerweile schon zu ihrem zweiten langen Workshoptag, um gemeinsam ›das große Ganze‹ nicht aus den Augen zu verlieren. Welche Themen stehen für das gerade angebrochene Jahr an? Womit beschäftigen sich die unterschiedlichen Gruppen – welche Fragen und welche künstlerischen Formen haben es ihnen besonders angetan? Das zweite Projektjahr ist mit dem Titel ›Die Reisen‹ überschrieben – ein Verweis auf den neuen Arbeitsmodus, der die verschiedenen Welten nun in Bewegung setzt und zum Austausch einlädt. Stadtteilrecherchen und gegenseitige Besuche werden in den kommenden Monaten verstärkt aufmerksam machen für die Wahrnehmung von Differenzen und Gemeinsamkeiten unterschiedlicher Lebensrealitäten. Perspektivisch, das wird schnell deutlich, verfolgt das Stadtprojekt weiterhin sein Ziel, den Frankfurter Jugendlichen eine Stimme zu geben, die allesamt – auch mit Blick auf das dritte Jahr – in eine gemeinsame Verfassung münden sollen. Künstlerisch zählt vor allem die Erfahrung, sich im Prozess und vor einem Publikum zur Verfügung zu stellen und diesen Vorgang in seiner Gruppendynamik als Zusammenarbeit zu erfahren.
Neben Berichten zum aktuellen status quo in den einzelnen Stadtteilen entwickeln die Künstler:innen heute konkrete Visionen für die weitere Arbeit: Ausgehend von Assoziationsketten (Die phantastischste Idee, die nicht umsetzbar ist?) festigen sich im Tagesverlauf spezifische künstlerische Profile; ›Zukunft‹ und ›Stadt‹ gilt es dabei als konkrete Utopieentwürfe zu lesen: Wie schaffen wir es, uns Zukunft oder Utopien jetzt gegenwärtig und begreifbar zu machen? Ein großer Diskussionspunkt, auf den die Teams unter sich, aber auch im Plenum und in teils hitzigen Debatten immer wieder zurückkommen. Wie lassen sich diese Erfahrungen mit den Mitteln der Kunst konkret herstellen? Im Raum steht der Begriff einer ›anarchistischen Energie‹, die einen improvisierenden, kreativen Umgang mit der erfahrbaren Gegenwart meint. Eine soziale Utopie, die ein gemeinsames Handeln beschreibt, das seinerseits wiederum eine ästhetische Qualität bekommt – gewissermaßen ›Kunst als Utopie‹. Dazu braucht es gerade jetzt im zweiten Jahr ein verstärkt rhizomatisches Arbeiten, also die Suche nach und das Herstellen von Netzwerken, die Begegnung mit Menschen im Stadtraum und Aktivitäten, die aus einem gemeinsamen Tun kollektive Identitäten formen. Identitäten eben, die alle Beteiligten nicht nur in ihrer Stabilität, sondern auch in ihrer Variabilität und Dynamik kennenlernen können.
Mit dem späten Nachmittag bringt der Workshoptag einen ersten Ideenpool: Seien es wandlungsreiche Passagen als Durchgangs- und Übergangsorte oder Wanderinseln, die provisorische und vergängliche Räume des (Waren-)Austauschs ermöglichen, oder ein think tank für alternative Realitäten … Man darf gespannt sein auf die künstlerischen Entwürfe des zweiten Jahrs.
Neben Berichten zum aktuellen status quo in den einzelnen Stadtteilen entwickeln die Künstler:innen heute konkrete Visionen für die weitere Arbeit: Ausgehend von Assoziationsketten (Die phantastischste Idee, die nicht umsetzbar ist?) festigen sich im Tagesverlauf spezifische künstlerische Profile; ›Zukunft‹ und ›Stadt‹ gilt es dabei als konkrete Utopieentwürfe zu lesen: Wie schaffen wir es, uns Zukunft oder Utopien jetzt gegenwärtig und begreifbar zu machen? Ein großer Diskussionspunkt, auf den die Teams unter sich, aber auch im Plenum und in teils hitzigen Debatten immer wieder zurückkommen. Wie lassen sich diese Erfahrungen mit den Mitteln der Kunst konkret herstellen? Im Raum steht der Begriff einer ›anarchistischen Energie‹, die einen improvisierenden, kreativen Umgang mit der erfahrbaren Gegenwart meint. Eine soziale Utopie, die ein gemeinsames Handeln beschreibt, das seinerseits wiederum eine ästhetische Qualität bekommt – gewissermaßen ›Kunst als Utopie‹. Dazu braucht es gerade jetzt im zweiten Jahr ein verstärkt rhizomatisches Arbeiten, also die Suche nach und das Herstellen von Netzwerken, die Begegnung mit Menschen im Stadtraum und Aktivitäten, die aus einem gemeinsamen Tun kollektive Identitäten formen. Identitäten eben, die alle Beteiligten nicht nur in ihrer Stabilität, sondern auch in ihrer Variabilität und Dynamik kennenlernen können.
Mit dem späten Nachmittag bringt der Workshoptag einen ersten Ideenpool: Seien es wandlungsreiche Passagen als Durchgangs- und Übergangsorte oder Wanderinseln, die provisorische und vergängliche Räume des (Waren-)Austauschs ermöglichen, oder ein think tank für alternative Realitäten … Man darf gespannt sein auf die künstlerischen Entwürfe des zweiten Jahrs.